Sicherungsmuttern - Funktionsweise, Montage, Varianten
Sicherungsmuttern (oder auch Schraubenmuttern) sind eine Form von Sechskantmuttern. Sechskantmuttern sind mit einem Innengewinde ausgestattet und werden zur Befestigung von Schrauben oder Gewindebolzen eingesetzt. Herkömmliche Muttern dieser Art haben jedoch den Nachteil, dass sie sich mit der Zeit, oder durch bestimmte Einwirkungen (Feuchtigkeit, Reibung, Stöße), lockern oder lösen können.
Bei Sicherungsmuttern ist das anders: Hier wird eine verlässliche Schraubverbindung erzeugt, die fest sitzt und lange hält. Schraubenmuttern sind auch noch unter der Bezeichnung Stoppmuttern bekannt. Umgangssprachlich werden sie zudem häufig selbstsichernde oder selbsthemmende Muttern genannt.
Wie funktionieren selbstsichernde Muttern?
Für den verbindenden Effekt ist ein Klemmteil verantwortlich, das sich in einer ringförmigen oder kegelförmigen Erhöhung auf der Ober- oder Unterseite der selbsthemmenden Mutter befindet. Selbstsichernde Muttern werden deshalb auch als Sechskantmuttern mit Klemmteil bezeichnet.
Bei diesem Klemmteil handelt es sich um einen Kunststoffring, der durch das Anziehen der Mutter vom Innengewinde verformt wird. So entsteht ein Abschluss, der sich nicht von selbst lösen kann. Das Plastikklemmteil ist nicht hitzebeständig. Für höhere Temperaturen gibt es Ganzmetall Sicherungsmuttern.
In welchen Bereichen werden selbstsichernde Muttern angewendet?
Selbstsichernde Muttern werden in den unterschiedlichsten Bereichen verwendet, zum Beispiel im Gerüst- und Maschinenbau, im Holzbau, bei der Absicherung von Metallkonstruktionen und auch bei Elektrogeräten. Ein besonderes Einsatzgebiet ist der Kfz-Bereich. Dort werden Schraubenmuttern vor allem zum Schutz vor Vibrationen eingesetzt.
Allgemein können Schraubenmuttern zusammen mit verzinkten und galvanisch verzinkten Normschrauben, Sechskantschrauben, Zylinderschrauben, Senkschrauben, Linsenschrauben sowie mit Unterlegscheiben und Gewindestangen DIN 975 eingesetzt werden.
Wie werden selbstsichernde Muttern montiert?
Selbstsichernde Muttern kommen ohne den Einsatz von zusätzlichen Verbindungselementen aus. Du musst zum Beispiel keine Sicherungsbleche oder Unterlegscheiben anbringen. Für die Montage wird aber ein Sechskantschlüssel mit der korrekten Schlüsselweite für das jeweilige Innengewinde benötigt (von Hand können Stoppmuttern nicht sicher aufgeschraubt werden). Selbstsichernde Muttern solltest du festschrauben, bis du deutlichen Widerstand spürst, damit sie auch wirklich gut halten.
Das heißt nicht, dass Schraubenmuttern gar nicht wieder entfernt werden könnten. Auch das ist mit dem passenden Sechskantschraubenschlüssel problemlos möglich. Das verformte Klemmteil kann danach allerdings keine vollständige Wirkung mehr erzielen. Es kann auch leider nicht ausgetauscht werden. Deshalb können Muttern mit Klemmteil nach einmaligem Gebrauch nicht wieder verwendet werden.
Welche Arten von Sicherungsmuttern gibt es?
Selbsthemmende Muttern gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Sie können nach Anwendungsbereich, Form und Material unterschieden werden. Für den Innenbereich sind verzinkte oder galvanisch verzinkte Schraubenmuttern ausreichend. Für den Außenbereich empfehlen wir Varianten aus Edelstahl A2 oder A4. Sie garantieren einen langanhaltenden Korrosionsschutz.
Selbsthemmende Muttern gibt es mit einem Regelgewinde oder einem Feingewinde. Darüber hinaus werden sie in Deutschland nach DIN-Normen standardisiert. Einige gängige Varianten und einige spezielle Modelle für bestimmte Verwendungszwecke stellen wir kurz vor.
Das Modell nach DIN 980 ist eine Sicherungsmutter mit Metallklemmteil. Sie ist mit einem metrischen Regelgewinde ausgestattet. Bei dieser Stoppmutter wird die Schraube beim Anziehen in das eingesetzte Metallklemmteil eingefasst. Eine Sicherungsmutter mit Metallklemmteil ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Schraubverbindung höheren Temperaturen standhalten muss. Ein Plastikklemmteil schmilzt bei Hitze.
Besonderheit bei der Montage: Auf der Unterseite der Mutter wurde ein Dreieck eingebracht. Damit die Schraubenmutter DIN 980 sicher angebracht werden kann, muss dieses Dreieck beim Anziehen nach unten zeigen. Andernfalls tritt keine Selbstsicherung ein.
Das Modell nach DIN 982 ist eine selbsthemmende Mutter mit Plastikklemmteil und hoher Form. Sie ist mit einem metrischen Feingewinde ausgestattet. Das Klemmteil besteht aus Polyamid.
Die Sicherungsmutter DIN 985 hat ebenfalls ein Plastikklemmteil, das aus Polyamid besteht. Sie ist mit niedriger und hoher Form erhältlich. Es gibt sie sowohl mit Regelgewinde als auch Feingewinde.
Bei dem Modell nach DIN 986 handelt sich um eine selbsthemmende Hutmutter mit Plastikklemmteil in niedriger Form. Es gibt sie mit Fein- und Regelgewinde. Hutmuttern sind eine besondere Form von Schraubenmuttern, die an der äußeren Seite mit einem Aufsatz, dem sogenannten Hut, versehen sind. Sicherungshutmuttern kommen dann zum Einsatz, wenn der Schraubenkopf vor äußeren Einflüssen, oder die Umgebung bzw. Menschen vor dem scharfen Ende eines Schraubenkopfs geschützt werden sollen. Sie sind deshalb häufig im Holzbau und bei Geräten sowie Spielzeugen zu sehen.
Hinweis zur Montage: Auch Sicherungshutmuttern müssen fest verschraubt werden. Der Widerstand sollte jedoch nicht zu groß werden, weil der Hut sonst nach einer Weile abplatzen kann.
Das Modell nach DIN 6926 ist eine Sechskantmutter mit Plastikklemmteil (Polyamid) und Flansch (auch Sperrverzahnung genannt). Der Flansch ermöglicht eine größere Aufnahmefläche. Das ist vor allem wichtig, wenn sensibles Material mit verschraubt werden soll. Der Druck auf das Material wird durch Verteilung auf eine größere Fläche abgemildert. Flansch und Klemmteil sorgen in Kombination aber trotzdem für sicheren Halt.
In unserem Reidl Onlineshop findest du die gängigen Sicherungsmuttern DIN 985, DIN 982 und DIN 980. Zusätzlich haben wir Sicherungshutmuttern und verschiedene Kronenmuttern im Sortiment.